Medizinische Massage
Was ist eine medizinische Massage?
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​Unter Massage versteht man die Behandlung von Gewebe mit speziellen manuellen Grifftechniken wie Streichungen, Knetungen und Friktionen. Viele denken dabei zuerst an Sportmassagen für Spitzensportler:innen oder an die eigenen verspannten Nackenmuskeln, welche "gelöst" werden sollten. Tatsächlich ist die Skelettmuskulatur das wichtigste Zielgewebe – doch die medizinische Massage wirkt weit darüber hinaus und beinhaltet zahlreiche und unterschiedliche Applikationsformen.
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Warum Massage wichtig ist
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Unser Körper ist ständig der Schwerkraft ausgesetzt. Idealerweise wechseln sich dabei Phasen von Belastung und Entlastung ab – Spannung und Entspannung halten sich die Waage.
Im Alltag gelingt dieser Wechsel jedoch oft nicht: Langes Sitzen, einseitige Belastungen oder fehlende Pausen führen dazu, dass die betroffene Person in Ausweichhaltungen geht. Statt aktiv in der Muskulatur zu arbeiten, übernimmt das Bindegewebe (Faszien) die Last. Dies kann unteranderem zu sogenannten myofaszialen Schmerzsyndromen führen, also zu Beschwerden in Muskeln und faszialen Strukturen.
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Wirkungen der medizinischen Massage
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Die medizinische Massage wird gezielt eingesetzt, um:
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die Durchblutung und den Muskelstoffwechsel zu fördern,
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verspannte Muskulatur zu lösen und zu entspannen,
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Faszienverklebungen und Bindegewebsspannungen zu regulieren,
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Schmerzen zu lindern und Beweglichkeit zu verbessern,
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die Regeneration nach Verletzungen oder Überlastungen zu unterstützen.
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Unterschied zur Wellnessmassage
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Während Wellnessmassagen in erster Linie der Entspannung und dem Wohlbefinden dienen, verfolgt die medizinische Massage ein therapeutisches Ziel.
Sie wird gezielt bei Beschwerden, Funktionsstörungen oder Schmerzen angewandt – oft auch ärztlich verordnet.
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Massage und Physiotherapie – ein starkes Team
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Massage allein lindert Beschwerden häufig kurzfristig. Für nachhaltige Wirkung braucht es zusätzlich aktive Therapieformen wie:
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Kräftigung der Muskulatur,
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Schulung der Körperwahrnehmung,
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Verbesserung von Haltung, Koordination und Bewegungsabläufen (wichtig z.B. beim myofaszialen Schmerzsyndrom).
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Die Kombination von Massage und Physiotherapie ist daher besonders wirkungsvoll:
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Massage: Löst Verspannungen, regt den Stoffwechsel an, lindert Schmerzen.
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Physiotherapie: Kräftigt, stabilisiert und unterstützt langfristig.
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So entsteht ein ganzheitlicher Ansatz, der den Körper ins Gleichgewicht bringen kann, die Belastungen des Alltags ausgleichen und nachhaltig zu mehr Wohlbefinden und mehr Lebensqualität führen kann.



